Terhardt, E. (1969). Oktavspreizung und Tonhöhenverschiebung bei Sinustönen. Acustica 22, 345-351
Durch ein einfaches Experiment wird gezeigt, daß in der Hörempfindung die Teiltöne von Klängen scheinbar auseinandergerückt sind, weil die jeweils tieferen Töne die höheren Nachbartöne in der subjektiven Tonhöhe verschieben. Es wird diskutiert, auf welche Weise dieses Phänomen die Ursache für den als Oktavspreizung bekannten Effekt sein könnte. Die Hypothese, welche zum Herstellen dieser Zusammenhänge aufgestellt wird, kann durch Meßergebnisse an einem leicht geschädigten Gehör bestätigt werden.
The results of some psychoacoustic measurements show that harmonic components of complex sounds seem to be subjectively stretched. This means that the subjective pitches of a sound's partials are shifted upward due to interference with the neighbouring lower partials. It seems that this phenomenon can be the cause for the fact that subjects normally match the musical octave interval to a frequency ratio greater than 2 (Oktavspreizung, octave enlargement). Further investigations performed with a subject having pronounced binaural diplacusis support the hypothesis implied in this interpretation.