Terhardt, E. (1976). Ein psychoakustisch begründetes Konzept der Musikalischen Konsonanz. Acustica 36, 121-137


Musikalische Konsonanz wird als das Zusammenwirken von Sensorischer Konsonanz und Harmonie aufgefaßt. Die Sensorische Konsonanz ist der elementare, nicht musikspezifische Wohlklang; die Harmonie setzt sich aus Tonverwandtschaft, Kompatibilität, Grundtonbezogenheit und Tonalität zusammen. Es wird nachgewiesen, daß die Sensorische Konsonanz musikalischer Klänge durch die Wahrnehmung von Amplitudenschwankungen (Rauhigkeit) bestimmt wird, und daß die Harmonie ein elementarer Bestandteil der Tonhöhenwahrnehmung ist. Damit wird die Musikalische Konsonanz durch fundamentale, außermusikalische Wahrnehmungsprinzipien psychoakustisch begründet. Verschiedene Folgerungen und Anwendungen, sowie die Beziehungen des Konzepts zur Helmholtzschen Lehre von den Tonempfindungen werden dargelegt.


Musical consonance is considered as the co-operative working of sensory consonance and harmony. With sensory consonance is meant the basic pleasantness (i.e., the absence of disturbances) of any sound; harmony is described by its components tonal affinity, compatibility, fundamental-tone relation, and tonality. It is pointed out that the sensory consonance of musical sounds is determined by the perception of amplitude fluctuations (roughness), and that the sense of harmony is a basic element of pitch perception. Hence, musical consonance is reduced to basic, non-musical principles of auditory perception. Several conclusions and applications, and the relation of the concept to Helmholtz's Lehre von den Tonempfindungen are discussed.


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